Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von © Healing Teeth Naturally

Dr. Sheltons Ansichten zur Frage der "Heilung von Zähnen"[1] (die wiederum vielfach auf den Beobachtungen anderer Forscher beruhen) sind in meinen Augen für jeden, der die tieferen Zusammenhänge der Entstehung von Karies verstehen möchte, Pflichtlektüre. Allerdings werfen sie durchaus auch einige Fragen und Zweifel auf, was die vollständige "Wasserdichtheit" von Sheltons Argumentation und Schlussfolgerungen betrifft, so z. B.:

  • Wenn Karies nicht (oder nicht hauptsächlich) auf Bakterien zurückzuführen ist, wie er und andere Forscher (so auch Dr. Steinman & Dr. Leonora und Dr. Gerard Judd) behaupten, warum werden dann Backenzähne so viel häufiger angegriffen und zerstört als Vorderzähne? Sollten nicht alle Zähne gleichermaßen degenerieren, wenn nur Ernährungsmängel und ähnliche "interne" Faktoren im Spiel sind? Weiterhin weisen auch Tierversuche (siehe weiter unten) wie auch Untersuchungen und Beobachtungen zur Wirkung von Xylit[11] darauf hin, dass gewisse Bakterien ursächlich involviert sind.
  • Die Tatsache, dass aufgrund nährstoffarmer Böden und mangelhafter Ernährung viele Menschen anscheinend mit essentiellen Nährstoffen unterversorgt sind (ähnlich wie Pflanzen, die in ausgelaugten Böden wachsen) mag die Einnahme von aus natürlichen Grundstoffen gewonnenen Nahrungsergänzungsmitteln (NEMs) nicht nur rechtfertigen, sondern sogar unabdingbar machen (z. B. konzentrierte "Nährstoffbomben" wie Blaualgentabletten). Dies hätte Dr. Shelton jedoch wahrscheinlich abgelehnt, da diese NEMs nicht direkt wie in der Natur gewachsen verzehrt werden (wie die von ihm empfohlenen Früchte und Gemüse), sondern erst nach umfangreicher Bearbeitung durch den Menschen.

Hier nun Dr. Sheltons Beobachtungen zu den wahren Ursachen der Karies, auszugsweise übersetzt aus seinem Buch "The HYGIENIC SYSTEM, Bd. II ORTHOTROPHY, Sechste Auflage 1975, Kapitel XXXVII: Building the Teeth [Die Zähne aufbauen], mit Hervorhebungen, Anmerkungen und kleinen Änderungen durch Healing Teeth Naturally).

Der Mensch von Heute - "zahntechnisch" ein Krüppel

Dass die Zähne des Menschen von Natur aus genauso gesund und unverwüstlich sind wie jene der Niederen Tiere wurde schon in Band I aufgezeigt.[2] Geologen und Paläontologen graben immer wieder Schädel längst verschwundener Völker aus, deren Zähne keinerlei Anzeichen von Verfall aufweisen und deren Zahnschmelz vielfach fast doppelt so dick und erheblich härter ist als der unsere.

Heutzutage bildet das Gros der zivilisierten Menschheit eine Rasse von Zahnkrüppeln. Schon in der Kindheit beginnen unsere Zähne zu verfallen - ja, zuweilen haben sie sogar schon beim Durchbrechen Löcher!

Im Jahre 1913 untersuchte Dr. A. Freedman Foot 1694 Kinder in sechs Kliniken und fand gerade mal elf, die normale Zähne hatten. In seinem Bericht an die Second District Dental Society von New York schrieb Dr. Foot:

"Bei fast jedem Kind waren die 6-Jahr-Molaren (der erste neue, bleibende Zahn ist normalerweise der erste Backenzahn, der etwa im sechsten Lebensjahr hinter der Milchzahnreihe durchbricht) komplett oder partiell zerstört. In vielen Fällen waren die Backenzähne schon beim Durchbruch kariös. Die Zahnschäden waren so ausgedehnt und weit fortgeschritten, dass es, selbst wenn sie behandelt worden wären, wenig genutzt hätte."

Dr. Louis Goldstein aus New York erklärt: "Ich habe die Zähne von nicht weniger als 400 Schulkindern in meiner Nachbarschaft hier in der Bronx untersucht und warte weiterhin darauf, ein vollkommenes Set von 6-Jahr-Molaren zu Gesicht zu bekommen (also die ersten vier bleibenden Zähne, die in der Kindheit erscheinen). Die Zähne waren in fast jedem Fall völlig verfault. Ich habe noch bei keinem amerikanischen Kind ein perfektes Gebiss erlebt und habe nur eine einzige erwachsene Patientin, eine junge Frau, die außerordentlich gute Zähne hat."

Die 6-Jahr-Molaren sind, wie gesagt, die ersten bleibenden Zähne. Sie sollten ein Leben lang halten. Warum verfallen sie also bereits in der Kindheit? Wieso sind sie schon beim Durchbrechen kariös? Es ist ganz offensichtlich, dass solche Zähne durch Putzen nicht zu retten sind. Man muss sie VOR dem Durchbruch retten - oder sie lassen sich eben nie retten.

Etwas Grundlegenderes als "Unsauberkeit" der Zahnoberfläche und des Mundes ist bei der Kariesentstehung im Spiel. Bis die Eltern dieser Welt dies erkannt haben, besteht keine Hoffnung, die Zähne unserer Kinder jemals zu retten.

Zahnreinigung und Zahnbürste nicht genug

Der Arzt und Zahnarzt Dr. Hugh W. McMillan aus Cincinnati schreibt: "In Klinik und Privatpraxis ist für den sorgfältigen Beobachter des Zahngesundheitszustandes unserer Zeit augenfällig, dass sich die verheerenden Auswirkungen von Karies und Zahnfleischerkrankungen von Tag zu Tag mehren - trotz steigender Anzahl von Zahnärzten, trotz der Vielzahl patentierter Zahnbürsten, trotz urheberrechtlich geschützter Parodontitiskuren und Massagepasten für das Zahnfleisch, trotz saurer, basischer, neutraler, mucine- und plaqueauflösender Zahncremes und Mundwässer und trotz jener Art von Parodontologen, die durch Aufbringen oder Wegnehmen von etwas von der Zahnoberfläche Vorsorge zu betreiben vermeinen, ganz wie ein unintelligenter Arzt die Erwartung hegen mag, durch äußerliche Anwendungen eine Hautkrankheit zu kurieren, deren Ursache im Innern des Körpers liegt.

"Auch mit einer Kombination all dieser Methoden behandelt, schreiten Karies und Zahnfleischerkrankheiten unerbittlich fort, verursachen Schmerzen, Beschwerden, Nerven- und Verdauungsstörungen und örtliche Entzündungen, bis sich der fassungslose Patient nach erfolglosem Kampf schließlich zahnlos wiederfindet - und mithin ohne Organe, die bei der derzeitigen Ernährungsweise als physiologisch überflüssig betrachtet werden könnten."

Dr. H. J. Morris, Vorsitzender der Zweigstelle der British Medical Association [Britischer Ärzteverband] in Yorkshire, schreibt: "Die Behauptung, ein sauberer Zahn werde nicht krank, ist völlig absurd, da bei der landläufigen Ernährung Zähne nicht sauber gehalten werden können. Wir haben inzwischen doch genug gesehen, um unseren Glauben an die Zahnbürste zu verlieren, und es ist an der Zeit, dass der Normalbürger das Gleiche tut. Der alte Glaube sollte durch einen neuen modifiziert werden."

Dr. McMillan schreibt: "Die Zahnbürste erreicht weder die Zahnzwischenräume, noch die okklusalen Fissuren, noch den Rand von Füllungen, noch gelangt sie unter den Zahnfleischsaum. Also genau jene Stellen, an denen Karies bevorzugt auftritt, werden von der Zahnbürste nicht einmal berührt. So wie sie gewöhnlich verwendet wird, ist das Polieren der ohnehin schon selbstreinigenden Oberflächen so ziemlich alles, was die Bürste schafft.

"Genügt es, einem Patienten zu erzählen, dass ein sauberer Zahn nicht krank wird? Ist es recht, ein Kind zum Zähneputzen anzuhalten, damit es keine Karies bekommt, wenn wir vielfach Patienten sehen, die ihre Zähne mehrmals täglich putzen und deren Mund trotzdem vor Karies nur so strotzt?"

Ich habe Kinder zu Gesicht bekommen, deren Zähne so gut wie völlig zerstört waren trotz regelmäßigen und oftmaligen Einsatzes der Zahnbürste. Der Zahnschmelz hatte sich bis zum Zahnfleischrand von ihren Zähnen gelöst, die Zähne waren bis auf Nadelgröße abgenutzt; am Zahnfleischsaum waren sie schwarz und vielfach mit Zahnstein bedeckt. Es ist töricht, wenn Zahnärzte und die Hersteller von Zahnbürsten und Zahnpasta diesen Kindern und ihren Eltern erzählen, dass "ein sauberer Zahn nicht krank wird".

Man rät den Eltern, die Zähne ihrer Kinder häufig vom Zahnarzt untersuchen und sämtliche schadhaften Milchzähne reparieren zu lassen, weil die Kieferknochen sich nicht richtig entwickeln würden, wenn die Milchzähne vorzeitig verloren gehen, und die bleibenden Zähne dadurch beeinträchtigt würden. Hier wird das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt.

Der vorzeitige Verlust der Milchzähne ist nicht die Ursache der fehlerhaften Kieferentwicklung oder des Schadens an den bleibenden Zähnen, sondern die gleiche gemeinsame Ursache zieht die bleibenden Zähne in Mitleidenschaft, behindert die Kieferentwicklung und führt zum vorzeitigen Verlust der Milchzähne.

"Nicht äußerlich aufgebrachter Zucker, Bakterien, Milch- und Fruchtsäuren verursachen Karies, sondern Ernährungsmängel."

Zucker und Fruchtsäuren beschädigen den Schmelz normaler Zähne nicht. Gesunde Zähne wurden versuchsweise monatelang in einer Zuckerlösung und in Fruchtsäuren getaucht, ohne dass sie irgendwelche Zeichen von Erosion aufwiesen. Dies wurde von Dr. E. Howard Turison und anderen unter Beweis gestellt.

Zucker kann Zähne nur dann schädigen, wenn er den Magen und das Blut erreicht und den Stoffwechsel durcheinanderbringt. Handelsüblicher Zucker besitzt eine starke Affinität für Calcium. In beträchtlicher Menge verzehrt, laugt es Calcium aus dem Gewebe incl. den Zähnen.[3]

Dr. Howe schreibt hierzu: "Karies tritt nur dann auf, wenn nach Zuckerzufuhr eine allgemeine Funktionsstörung erfolgt." Stärkehaltige Produkte, Zucker aller Art incl. Süßigkeiten und Sirupe müssen bei der Parodontitisbehandlung aus der Ernährung gestrichen werden.

Milchsäure schädigt den Zahnschmelz nicht. Keine Experimente vermochten zu beweisen, dass Bakterien egal welcher Art bei Züchtung auf Zähnen für Kariesentstehung verantwortlich sind. Selbst wenn Bakterien bei der Entstehung von Karies eine wie immer geartete Rolle spielen sollten, so ist diese äußerst untergeordneter Art, und selbst unter Bedingungen, die das Wachstum von Bakterien am meisten zu begünstigen scheinen, sind diese unfähig, Karies hervorzurufen, so lange der Körper über normale Abwehrkräfte verfügt.

Karies wird der Einwirkung von Bakterien und ihrer sauren Stoffwechselprodukte auf die Zähne angelastet. Dr. Howe, der Versuche an Affen unternahm, in denen er mit Hilfe einer Mangelernährung Karies erzeugte, erklärte im Hinblick auf die (damals gängige) Milchsäuretheorie der Kariesentstehung in seinem Versuchsbericht:

"Bevor wir uns mit den Auswirkungen eines Vitamin-C-Mangels auf die Zähne von Affen beschäftigen, lassen Sie mich daran erinnern, dass - solange die Ernährung normal war - all unsere Bemühungen vergeblich waren, über die Fütterung und Einspritzung von Mikroorganismen, die mit Karies in Verbindung gebracht werden, also indem wir über lange Zeiträume in der Mundhöhle der Versuchtstiere Gärung unterhielten, deren Zähne zu beeinflussen."

Sämtliche Experimente von Dr. Howe und Dr. Hatch (1917) in Amerika verliefen ergebnislos, wie auch jene von Sir James Mclntosh, Warwick James und Lazarus-Barlow, die in England in Gemeinschaftsarbeit versuchten, mit säurebildenden Bakterien Karies auszulösen.

Dr. Howe schreibt dazu: "Solange die Ernährung normal war, war es unmöglich, Karies oder Parodontitis hervorzurufen, weder mittels der Erzeugung eines kontinuierlichen Gärungszustandes im Mund noch über die Zufuhr bzw. Einspritzung jener Bakterien, die nach gegenwärtigen Erkenntnissen mit Karies in Verbindung stehen."[4]

Es gibt eine tiefere Ursache für Karies als die Keime, die auf unsere Zahnoberfläche gelangen. Diese Ursache, die ihren unheilvollen Einfluss auf Wachstum und Entwicklung der Zähne ausübt, reicht bis in das vorgeburtliche Leben zurück, also zu dem Zeitpunkt, zu dem die Zahngewebe angelegt und gebildet werden.

Schadhafte Zähne von Anbeginn

Wäre dies anders, wie ließe sich dann erklären, dass so viele Zähne so offensichtlich schon beim Durchbruch defekt sind - klein, deformiert und schief? Sie überlagern sich, weisen Kerben und Löcher auf und weitere Zeichen fehlerhafter Zusammensetzung und mangelnder Resistenz gegenüber den Kräften des Verfalls. So oft sieht man schon die 6-Jahr-Molaren, also die ersten bleibenden Zähne, mit Löchern herauswachsen.

Um eine solche Erkrankung zu vermeiden und Zähne zu erhalten, ist etwas Tiefgreifenderes als eine Zahnbürste und ein zweimal jährlicher Zahnarztbesuch nötig.

Zahnverfall ist ein so umfassendes Phänomen und seine Ursachen dergestalt, dass wir ihn niemals mit Hygienemaßnahmen und Zahnfüllungen in den Griff bekommen können. Schrubben und Polieren, egal wie oft und gründlich, kann Zähne niemals erhalten, solange die Ernährung unzulänglich ist. Nur ein radikal durchgreifendes Programm hilft uns hier weiter.

Zahnstein von Zähnen zu entfernen, was das Zahnfleisch und nicht die Zähne retten soll, nützt wenig, wenn keine Veränderung beim Essen und Trinken erfolgt. Die Kalksalze und Ablagerungen von Nahrungsmittelresten (Zahnstein), die sich um die Zahnhälse ansammeln, stammen aus dem Speichel und überschüssigem Kalk aus kalkhaltigem Wasser. Diese sammeln sich häufig sehr schnell an.

Zahnentwicklung vom Embryo zum Erwachsenen: Frühstadien entscheidend für Zahngesundheit

Man tut gut daran, sich vor Augen zu halten, dass jeder Zahn, den ein Mensch jemals haben wird (außer den falschen) schon bei der Geburt im Kiefer angelegt ist oder wird. Unsere Zähne werden sogar noch vor dem Alveolarfortsatz angelegt, in dem sie verankert werden.

Die Anlage für die Zähne erscheint schon in der siebten Schwangerschaftswoche als Zahnleiste, die sich aus den Zellen des Ektoderms entwickelt. Aus dieser Zahnleiste beginnen sich um die achte Woche herum die Zahnknospen der Milchzähne mit den epithelialen Schmelzorganen auszudifferenzieren. Diese Strukturen dringen in das darunterliegende Mesoderm ein, mit dem zusammen sie die "Zahnpapille" bilden, die während der neunten oder zehnten Woche erkennbar wird.

In der fünfzehnten Woche sind die Zahnknospen sämtlicher Milchzähne definitiv ausgebildet und die Schmelzorgane der bleibenden Zähne erschienen. Um die zwanzigste Woche setzt die Kalzifikation der Schneidezahnspitzen ein, gefolgt von Kalzifikation in den Eckzähnen und Prämolaren (vorderen Backenzähnen) in der vierundzwanzigsten Woche.

Die ersten bleibenden Molaren (Backenzähne) folgen in ihrer Entwicklung dicht auf jene der Milchzähne. Etwa um die fünfzehnte Woche erscheinen ihre Schmelzorgane zum ersten Mal, zwei Wochen später gefolgt von der Bildung ihrer Zahnpapillen.

Zu Beginn des neunten Monats sind die Zahnfollikel dieser Zähne vollständig und ihre Verkalkung hat eingesetzt. Sämtliche anderen bleibenden Zähne sind zu diesem Zeitpunkt ebenfalls angelegt und werden in den ersten Lebensjahren kalzifiziert.

Lassen Sie uns dies nochmals kurz zusammenfassen: Zum Zeitpunkt der Geburt sind sämtliche Milchzähne endgültig gebildet und ihre Verkalkung ist im Gange; die 6-Jahr-Molaren sind gebildet und ihre Kronen haben sich zu verkalken begonnen; sämtliche weiteren bleibenden Zähne sind angelegt und warten auf ihre Verkalkung in der frühen Kindheit.

Wir müssen also vor der Geburt, wenn diese Zähne angelegt werden, damit beginnen, die Zähne des Kindes und Erwachsenen zu retten. Denn hier werden nicht nur jene Schäden erzeugt, die in so vielen durchbrechenden Zähnen zu Tage treten, sondern hier wird auch der Grundstein für viele Schäden gelegt, die erst später in Erscheinung treten.

Eine weiche Zahnanlage, im embryonalen Kiefer aufgrund pervertierter Ernährung der Mutter angelegt, prädisponiert die Zähne für Karies und Zahnverfall.

Ernährung der Mutter und der frühen Kindheit von zentraler Bedeutung

Fehlernährung und Ernährungsstörungen nach der Geburt münden leicht in einen fehlerhaften Zahnaufbau in den Milch- und bleibenden Zähnen. Die Monate vor der Geburt und die Jahre vor der Einschulung sind in der Tat, wie manche es so treffend bezeichnen, das goldene Zeitalter der Kariesverhütung.

Wird den Bedürfnissen von Kinderzähnen erst dann Beachtung geschenkt, wenn sie durchbrechen, werden mit unserer modernen Ernährung die Zähne des Kindes wahrscheinlich mangelbehaftet und kurzlebig sein.

Die Pflicht, die Zähne des Kindes während der vorgeburtlichen Monate und der Stillzeit zu versorgen, obliegt der Mutter - diese Verantwortung ruht auf ihren Schultern. Diese Pflicht hat sie nicht nur dem Kind, sondern auch sich selbst gegenüber.

Denn wenn sie den Embryo und vielleicht sogar den Säugling nicht mit den notwendigen Elementen über ihre Ernährung versorgt, wird die Natur dafür sorgen und einige davon aus ihren eigenen Geweben ziehen. Ihre eigenen Zähne werden leiden, und vielleicht auch ihr Blut und weitere Gewebe, da die Natur die Gewohnheit hat, dem Schutze des Kindes auf Kosten der Mutter den Vorzug zu geben.

Dr. Howe schreibt dazu: "Die Mängel im Zahnapparat des Kindes resultieren im Allgemeinen zumindest teilweise aus Ernährungsmängeln der Mutter vor der Geburt wie auch der falschen Fütterung des Kleinkindes. Es wird unserem Berufsstand mehr und mehr zur Pflicht, auf den Zustand der Zähne der werdenden Mutter acht zu geben. Eine Ernährung, die diese vor den hohen Anforderungen dieses Zeitraums schützt, ist die gleiche Ernährung, die die Grundstoffe für Knochen und Zähne des Foetus zur Verfügung stellt."

Mütter neigen dazu, während der Schwangerschaft und Stillzeit Zähne zu verlieren. Dies trifft auf Tiere und Wilde nicht zu, und ist bei zivilisierten Müttern nur deshalb der Fall, da ihre Ernährung das während dieser Zeit benötigte zusätzliche Kalzium nicht zur Verfügung stellt.

Ein altes Sprichwort besagt: "Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn". Hier könnte man hinzufügen: "Jedes Kind kostet die Mutter mehrere Zahnlöcher." Der britische Forscher Dr. Ballantyne fand in einer Untersuchung von hundert Fällen in der Edinburgh Royal Maternity Clinic heraus, dass achtundneunzig Prozent der Schwangeren an Karies oder Zahninfektionen litten. Dreiundneunzig Prozent davon hatten einen oder mehrere Zähne gezogen bekommen.

Über die Hälfte (53%) dieser Patientinnen war unter fünfundzwanzig. Nahezu gleich hohe Prozentzahlen kariöser Zähne wurden bei Schwangeren in amerikanischen Kliniken festgestellt.

Beobachtete Auswirkungen von Ernährungsdefiziten auf im Wachstum begriffene und ausgewachsene Tiere

Bei Fütterung einer Mangelernährung auf experimenteller Basis zeigen im Wachsen begriffene Tiere u. a. die folgenden Symptome:

Zahnkaries, Knochenkaries des Schädels, Unterkiefers und anderer Knochen, Verformung und Mangelernährung der Knochen (z. B. verkürzte und kleine Rippen, Missbildung und Verkleinerung von Schädel, Brustkorb, Becken etc.), Rachitis, schiefe Zähne, Schiefnase usw. Karies bezeichnet eine entzündliche Erkrankung mit Zerstörung von Knochengewebe bzw. bei Zähnen den Zerfall der Zahnhartsubstanz.

Dr. Howe setzte Tiere auf eine skorbutauslösende Ernährung und erzielte so "verzögertes Wachstum, Verkrümmung des Körperaufbaus, herabgesetzte Vitalität, Anfälligkeit für Erkältungen und ernsthaftere Erkrankungen." Ist die Ernährung schlecht genug, sterben die Tiere innerhalb von vier Wochen.

Ist die Ernährung nicht extrem unzulänglich, "tritt der Tod nicht umgehend oder vollständig ein, wie es bei vollständigem Entzug (von Vitamin C) der Fall ist, sondern einschleichend, heimtückisch und stufenweise, bis sämtliche knöchernen Gewebe incl. der Zähne involviert sind. Sogar der Zahnschmelz, das härteste und vielleicht widerstandsfähigste Gewebe des Körpers, wird in Mitleidenschaft gezogen.

"Die Sonderform des Hungerns, die der Skorbut darstellt, löst die weichen oder organischen Teile der Knochen und Zähne auf. Knochen besitzen eine organische Knochenmatrix, und die Mineralsalze, die den Knochen Steifheit und Härte verleihen, werden in diesem organischen Material gehalten. Selbst der Zahnschmelz besitzt so eine Matrix, und wissenschaftliche Belege ... deuten darauf hin, dass es im Zahnschmelz mehr Zirkulation gibt, als wir bislang annahmen.

Wenn der Körper lange Zeit nicht genügend Vitamin C erhält, passiert etwas mit der Matrix, vielleicht an winzigen Stellen hier und da im ganzen Körper, und wenn der Mangel groß genug ist, bricht die Matrix zusammen." (Howe) [Vermutlich, weil sie zum großen Teil aus Kollagen besteht, das zu seiner Biosynthese Ascorbinsäure benötigt.]

Howe führt weiterhin aus: "Wir haben gesehen, dass unter dem Einfluss eines Vitamin-C-Mangels, der aber noch nicht lange genug dauerte, um erkennbare Anzeichen von Skorbut hervorzurufen, die Zahnpulpa von Meerschweinchen Änderungen durchmacht, die auf die Pulpa und das Dentin zerstörerisch wirken. Sie schrumpft so stark, dass die Zellfortsätze der Odontoblasten[5] am äußersten Pulparand aus den Dentinkanälchen herausgerissen werden (hier zeigt das Buch einen Schnitt durch ein Gebiss, auf dem man am Außenrand der Pulpa etwas erkennen kann, das wie zerrissene Fortsätze aussieht).

Dieses Herausreißen der Zellfortsätze verunmöglichst es wahrscheinlich den Odontoblasten, ihre für den Stoffwechsel des Dentins vermutlich lebensnotwendigen Funktionen weiterzuführen.[15] Bald darauf beginnt sich das Dentin zu verflüssigen und kann großflächig oder sogar vollständig zerstört werden.

Falls in menschlichen Zähnen ähnliche Veränderungen vorgehen sollten, ist es dann nicht wahrscheinlich, dass ein solches Dentin ...den Erregern der Zahnfäule weniger Widerstand entgegensetzen würde als das gleiche Dentin in gutem Gesundheitszustand? Unsere Versuche zeigen, dass vollständiger Vitamin-C-Entzug die Odontoblasten in etwa fünf bis sieben Tagen erkennbar beeinträchtigt."

"Wir konnten beobachten, dass sehr bald nach Beginn der Zufütterung von Orangensaft die Pulpa, obwohl außerstande, zu ihrer vorigen Größe und Form zurückzukehren, einige ihre Funktionen wiederaufnimmt und die Entwicklung von Sekundärdentin initiiert, welches als Narbengewebe der Zähne bezeichnet werden könnte."

Tiere, die mit einer Mangelernährung an den Rand des Todes gebracht wurden und deren Zähne schwer geschädigt wurden, erfahren nach der Gabe von Orangensaft eine Besserung. Laut Dr. Howe nimmt die Zahnpulpa innerhalb von vierundzwanzig Stunden nach der ersten Orangensaftgabe ihre Funktion der Dentinbildung wieder auf. Ich selbst konnte deutliche Verbesserungen in der Zahngesundheit von Erwachsenen beobachten, die ihre Ernährung verbessert hatten.

Howe teilt uns mit, dass "sich der von innen kommende zerstörerische Prozess, wenn er noch nicht zu weit fortgeschritten ist, aufhalten und sogar reparieren lässt, wenn die Ernährung wieder ausgewogen ist. Es ist durchaus möglich, dass sich dies auch mit anderen Zähnen bewerkstelligen lässt, wenn großzügige Mengen frischer, unpasteurisierter Vollmilch (see An excellent source of bioavailable tooth-friendly minerals and trace elements), Orangensaft und grüner Gemüse verschrieben werden. Die Eiweißzufuhr sollte gering gehalten werden, Eiweiß im Übermaß im Futter von Versuchstieren bildet immer einen Störfaktor."

Howe und andere haben gezeigt, dass Tiere, die mit der üblichen vitamin- und mineralstoffarmen US-amerikanischen Ernährung aus raffinierten Getreideprodukten, pasteurisierter Milch oder Sahne, Zucker, Fleisch und Eiern, Brot, Kaffee und Süßigkeiten gefüttert werden, Rachitis, Skorbut etc. wie auch Zahnkaries entwickeln. Bei besonders schlechter Ernährung entwickeln sie nicht nur Zahnkaries, sondern auch Knochenkaries des Schädels, der Rippen, der Wirbelsäule und der Extremitäten.

Dr. E. A. Crostic, New York, stellt Folgendes fest: "Heutzutage isst niemand in dieser Stadt die richtigen Nahrungsmittel. Menschen, die aus anderen Ländern hierherkommen, wo sie stets natürliche Lebensmittel aßen, haben Gewebe von stabiler Beschaffenheit.

"Vor dreißig Jahren konnten Patienten im Zahnarztstuhl sitzen und mehrere Zähne gezogen bekommen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Heute mangelt es unseren Frauen so an innerer Stärke, Energie und Vitalität, dass fast jede nach der Tortur von ein oder zwei Zahnextraktionen am Rande des Zusammenbruchs ist."

Die falsche Ernährung schwächt nicht nur die Zähne, sondern auch die Nerven und senkt die Widerstandskraft gegen Schmerzen und Schocks. Ich bin sicher, dass es nach Extraktionen weit weniger Schmerzen und keine Todesfälle aufgrund der Narkose gäbe, wenn sich die Menschen Zähne ohne den Einsatz von Betäubungsmitteln ziehen lassen würden.

Mittels Mangelernährung vermochte Dr. Howe Knochenzerstörung in verschiedenen Körperteilen auszulösen. Ebenfalls gelang ihm der Nachweis, dass sich Knochen nach einer Verbesserung der Ernährung erneuern. Einige der von ihm beobachteten zerstörerischen Veränderungen waren der Osteomalazie[6] dermaßen ähnlich, dass er die "zwei" Krankheiten nicht gegeneinander abgrenzen konnte. Vermutlich handelt es sich um ein und dieselbe Krankheit. Mit der gleichen fehlerhaften Diät vermochte er Zahnkaries hervorzurufen; und durch eine Änderung der Ernährung erzielte er - bis zu einem gewissen Grad - eine Regeneration der Zähne.

Zähne sind spezialisierte Knochen und werden über das Blut ernährt (bzw. ihrer Mineralstoffe wie z. B. Calcium allmählich beraubt) - weitere aus Tierversuchen gewonnene Daten)

Jeder Zahn ist ein hochspezialisiertes Knochenteilchen und Teil des gesamten knöchernen Systems des Menschen. Zähne erhalten wie die anderen Knochen des Skeletts ihre Ernährung aus dem Blut. Die Zähne sind den gleichen Gesetzen und ernährungsmäßigen Anforderungen unterworfen wie die übrigen Knochen und werden zum Guten wie zum Schlechten von dem beeinflusst, was den Ernährungszustand des Körpers als Ganzes beeinflusst.

Mineralsalze werden aus den Zähnen von innen her ausgelaugt, bis nur noch eine äußere Schale übrigbleibt. Der Zahnverfall beginnt im Inneren. Die Zähne können von Innen praktisch zerstört werden. Löcher bilden sich im Innern, erst dann bricht der Zahnschmelz durch. Die Zahnoberfläche von außen zu schrubben kann keine gesunden Zähne aufbauen. Ein gesunder menschlicher Mund reinigt sich selbsttätig und Bakterien können darin nicht gedeihen.[12]

Howe fütterte im Wachstum begriffene Versuchstiere abwechselnd mit einer Mangelernährung und einer bedürfnisgerechten Ernährung. Auf diese Weise gelang es ihm, in ihren Zähnen Streifen von harter und weicher Substanz zu erzeugen, die den jeweiligen Ernährungszeitraum widerspiegelten.

Er setzte Meerschweinchen auf Mangelernährung und fand, dass "die Zähne sich rasch entkalkten und ihre Härte verloren. Sie ließen sich leicht mit einem scharfen Instrument oder einer Stecknadel durchbohren und waren so weich, dass sie sich leicht verbiegen ließen. Einige bildeten deutlich erkennbare kariöse Löcher und das Dentin war stark abgebaut und zerfallen.

"Wir fanden, dass der Alveolarfortsatz (Processus alveolaris), der halbknöcherne Teil des Ober- und Unterkiefers, der die Zähne felsenfest an ihrem Platz hält, allmählich absorbiert worden war, so dass sich die Zähne lockerten und sich mit Daumen und Fingern leicht herausziehen ließen, während sie normalerweise sehr fest sitzen, wie das auch gesunde menschliche Zähne tun.

"Es kam zu entzündlichen und degenerativen Veränderungen, die chronischer Parodontitis ähnelten. In den Versuchen, bei denen wir Mikroorganismen in das Zahnfleisch von Meerschweinchen injizierten, kam es zu keinen solchen Resultaten, woraus hervorgeht, dass Parodontitis eine Wirkung und keine Ursache ist.

"Es kam zu fehlerhafter Ausbildung der Zähne, in einem Fall wuchsen die Zähne überkreuz, so dass sie ein X bildeten. Nachdem dieses Tier wieder auf normale Diät gesetzt worden war, verkalkten diese Zähne wieder und wurden fest in ihre Zahnfächer eingemauert, so dass sie dauerhaft in dieser abnormalen Stellung fixiert wurden.

"Wir untersuchten die Kiefer einiger Meerschweinchen nach ihrem Tod. Diese zeigten, dass das Kalzium im Kieferknochen während ihrer Haltung mit einer an Vitaminen unzureichenden Ernährung abgebaut worden war und dass bei erneuter Fütterung einer normalen Diät gebietsweise das Kalzium wieder ersetzt wurde. So wurde eindeutig nachgewiesen, dass der Körper die Knochen heranzieht, wenn das Blut Calciums bedarf, und dass das Blut das Calcium wieder zurückgibt, wenn große Mengen dieses Bausteins zur Verfügung stehen."

Zilva und Wells beobachteten in den Zähnen von Meerschweinchen, die eine skorbutauslösende Ernährung erhielten, folgende Veränderungen: ausgeprägte Auflösung organisierter Zellstrukturen und Verschwinden von Zellkernen und interstitiellen Kittsubstanzen.

Der Zerfallsprozess betraf die Nerven, Zellen, Blutgefäße und Odontoblasten, an deren Stelle ein neues faserig-festes Gefüge ohne Zellen, Zellkern oder regelmäßig angeordnete gestaltete Teile trat. Ähnliche pathologische Veränderungen wurden auch in anderen Körperorganen beobachtet.

"Zahnverfall resultiert aus einer Störung des Calciumstoffwechsels"

Wir müssen uns vor Augen halten, dass Zahnverfall das Ergebnis eines aus welchem Grund auch immer gestörten Kalziumstoffwechsels darstellt. Dies kann, was vielfach zutrifft, an einer falschen Ernährung liegen; es kann auch an zahlreichen anderen Faktoren und Einflüssen liegen, die den Stoffwechsel beeinträchtigen (was ebenfalls oftmals der Fall ist).

So habe ich zum Beispiel beobachtet, wie Zähne in Fällen ausgeprägter chronischer Verdauungsstörungen in rascher Folge kaputtgingen. Übersäuerung des Magens führt häufig zum Zerbröckeln der Zähne. Laut Tierversuchen entwickeln Tiere, die an Karies erkranken, ebenfalls akute gastrointestinale Störungen und Durchfall mit blutigem Schleim im Stuhl. Selbst die beste Ernährung ist ohne Nährwert für den Körper, wenn sie nicht verdaut wird.[7] Die logische Folgerung daraus lautet, dass sämtliche Störeinflüsse auf die Verdauung bzw. den Stoffwechsel für Karies verantwortlich sein können.

Dr. C. R. Kelley (New York) beobachtete: "Perioden des Krankseins im Kindesalter, die sich durch generalisierte Ernährungsstörungen auszeichnen, in deren Verlauf die Zähne zeitweise überhaupt nicht ernährt werden, hinterlassen klare Spuren in den in der Entwicklung begriffenen Zähnen."

Schadhafte Zähne finden sich grundsätzlich bei Rachitis, was für Kinder wie auch Hunde, Schweine und andere Tiere gilt. Unter den domestizierten Tieren ist das Schwein am anfälligsten für Rachitis.

Am Rowett Institute in England konnte man unter keinen Umständen, gleich ob günstig oder ungünstig, auch nur ein Symptom von Rachitis in irgendeinem Tier produzieren, wenn die Ernährung genügende Mengen an basischen Mineralsalzen aufwies. Mangel an Mineralstoffen führt zu Rachitis und schädigt die Zähne.[8]

Zur Verantwortug der Mutter für die Zahngesundheit des Kindes

Künstliche Säuglingsernährung kann Zahnverfall auslösen. Kinder in England und Schottland haben etwa 85% kariöse Zähne. Amerikanische Kinder, die bis zum Alter von sechs Monaten oder länger gestillt werden, haben 42,6% Zahnverfall; unter sechs Monate lang Gestillte weisen 42,9% kariöse Zähne auf.

Kinder, die mit gezuckerter Kondensmilch ernährt werden, haben fast zu 73% kariöse Zähne. Daran zeigt sich deutlich, dass Stillen unerlässlich und von ausschlaggebender Bedeutung ist. Doch genauso wichtig ist es, sich selbst richtig zu ernähren.

In manchen Stämmen, die ihre Zähne zuspitzen, um sich so zu verschönern, bleiben diese beschädigten Zähne gesund, solange diese gut ernährt werden. Auch Tiere können sich einen Zahn während eines Kampfes oder auf andere Weise beschädigen, doch er bleibt gesund.

Es gibt nur einen Grund, warum zivilisierte Kinder keine so guten Zähne wie Kinder von Wilden haben können - die Weigerung der Schwangeren und stillenden Mütter, sich richtig zu ernähren und auch anderweitig gesund zu leben, und die Tatsache, dass sie ihre Kinder bis zu deren sechstem Lebensjahr nicht richtig ernähren.[9]

Fluormangel mag oft für das Dünnerwerden des Zahnschmnelzes verantwortlich sein. Aber Fluormangel ist durch nichts zu rechtfertigen - die Natur versorgt uns damit in natürlichen Lebensmitteln auf alle Fälle reichlich.

Die englische Forscherin Mellanby erklärt: "Je mehr Getreide verzehrt wird - unter sonst gleichen Bedingungen -, um so schlechter sind die Zähne ausgebildet." Ich denke, dies gilt für sämtliche Körnerfrüchte und Getreideprodukte, aber vor allem für alle denaturierten.

Die heutige Ernährung der zivilisierten Bevölkerung ist großenteils säurebildend, und der Überschuss an sauren Stoffwechselprodukten aus unserer Nahrung stellt große Anforderungen an die Basenvorräte unseres Körpers.

Weißmehl wurde des Großteils seiner basischen Mineralsalze beraubt und ist ein viel stärkerer Säurebildner als Vollkornmehl. Doch selbst Weizenvollkorn ist ein Nahrungsmittel, das saure "Asche" hinterlässt.

Die Mineralsalze von Weißbrot sind saurer als jene anderer Getreide. Dies ist zweifellos der Grund dafür, dass in Ländern, die weitgehend von Weißmehl leben, Karies weiter verbreitet ist als dort, wo man andere (ebenfalls denaturierte) Getreide verwendet.

Wie Untersuchungen zeigen, weisen Völker und Stämme, deren Nahrung keine Getreideprodukte enthält, Zähne und Mundhöhlen auf, die praktisch frei von jeglichen Krankheiten sind, während jene Rassen, bei denen Zerealien und Fleisch zu den Grundnahrungsmitteln gehören, während Früchte und Gemüse relativ kleine Anteile stellen, Kiefer und Zähne haben wie jene, die man in den USA so häufig sieht.

Weizen ist vom Säuregehalt her die schädlichste Getreidesorte.[13] Wenig Fleisch und Getreide und reichlich Früchte und Gemüse produzieren Zähne, wie die, die man bei polnischen und irischen Bauern und den vegetarischen Rassen des Orients findet.

Der Verfall des Zahnschmelzes resultiert aus Kalzium- und Phosphormangel über eine Reihe von Jahren hinweg. Diesen aufzuhalten oder die Zähne zu verbessern ist nicht immer möglich. In der Tat erinnere ich mich nur an einen einzigen Fall, wo eine von Grund auf umgestaltete Ernährung von deutlicher Besserung gefolgt war.

Wenn diese Krankheit in Kindern verhindert werden soll, muss die Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit reichlich mineralstoffhaltige Nahrung zu sich nehmen.

Denaturierte Nahrungsmittel rauben dem Körper Mineralstoffe, zuviel säureüberschüssige Nahrung raubt dem Körper Calcium und andere basische Mineralstoffe.

Wenn wir in den obigen Zitaten von Dr. Howe das Wort Vitamin C mit den Worten frische Früchte und rohe grüne Gemüse ersetzen, haben wir eine praktische Arbeitsgrundlge für die Ernährung von Mutter und Kind.

Alle denaturierten Nahrungsmittel rauben dem Körper Mineralstoffe, jeglicher Säureüberschuss in der Nahrung raubt dem Körper Calcium und andere Basen. Früchte, grüne Gemüse und Nüsse sind am besten für die Zähne.[8]

Gymnastik für die Zähne

Eine Ernährung mit weicher Nahrung, die den Zähnen und Kiefern keine Kauarbeit abverlangt, fördert die Entstehung von Karies. Kein Zahn kann angemessen ernährt werden, wenn er nicht verwendet wird. Durch Breiessen werden die Zähne nicht richtig gefordert. Rohkost ist am besten. Harte faserige Ernährung gibt nicht nur den Zähnen und Kiefern das notwendige Training, sondern hat auch eine Reinigungswirkung. Die gängige unnatürliche, stark raffinierte Kochdiät lässt Mund und Zähne in einem unsauberen Zustand zurück.[14]

Unregelmäßigkeiten und Fehlstellungen

Wenn ein Kind fünf oder fünfeinhalb Jahre alt ist, sollten seine vorderen Milchzähne gut auseinandergespreizt sein, um Raum für die bleibenden Zähne zu schaffen, die bald durchzubrechen beginnen. Wenn das Kind richtig ernährt und erzogen worden ist, so dass es sich normal entwickelte, wird dies auch so sein. Doch wie oft sehen wir etwas anderes?

Wie oft ist der Kieferbogen hoch anstatt breit und flach, wie er sein sollte. Die Kiefer bieten keinen Raum für die bleibenden Zähne, so dass diese gedrängt stehen oder sich überschneiden, unregelmäßig sind. Sie müssen auch schadhaft sein, da der gleiche Entwicklungsfehler, der zu einem defekten Kieferbogen führte, auch zu schadhaften Zähnen führt.

Dr. Howe schreibt, dass "unter günstigen Verhältnissen das Kind korrekte Schädel- und Gesichtsproportionen und einen weiten Kieferbogen entwickelt. Im richtigen Alter weitet sich der kindliche Kieferbogen von selbst, um den vorderen Teil des bleibenden Kieferbogens zu bilden" ... "unter ungünstigen Verhältnissen kann die Entwicklung des kindlichen Gesichtes verzögert sein, so dass zum Zeitpunkt des Durchbrechens der bleibenden Zähne der Bogen evtl. nicht weit genug für sie ist und sie dann schlecht positioniert werden.

Solch ein körperlicher Mangel kann aus vielen Ursachen erwachsen, die entweder für sich allein oder zusammenwirken, wie zum Beispiel schlechte Erbanlagen, Mangel an Sonne, Krankheit, Ernährungsmängel, und vielleicht weitere Ursachen."

Prof. E. Mellanby hat aufgezeigt, dass bei Tieren die Zusammensetzung und Anordnung der Zähne weitgehend von ihrer Ernährung während ihrer Entwicklung abhängen, so dass man heute bei Welpen über die Ernährung nahezu jeden Grad von Fehlerhaftigkeit der Zähne zu produzieren vermag.

Grundlage erfolgreicher Kariesverhütung: ein guter allgemeiner Gesundheitszustand

Ich habe die Fruchtlosigkeit verschiedener Bemühungen beobachtet, den Verfall von Zähnen anzuhalten, indem verschiedene Diäten bzw. spezifische Nahrungsmittel verwendet wurden. Ein Liter kalziumreicher Milch pro Tag verhinderte keine Karies. Auch die Verabreichung phosphorreicher Nahrungsmittel hat Karies nicht verhütet. Gaben von Vitamin C und B haben Zähne nicht retten können. Die Verabreichung von Vitamin-, Kalzium- und Phosphortabletten usw. blieb gleichermaßen ergebnislos. Orangensaft stellte sich als nutzlos heraus. Auch Lebertran rettet Zähne nicht.

Im Endergebnis sind viele Zahnärzte zu der Überzeugung gelangt, dass keine Ernährungsform Zähne retten kann. Doch die Tatsache, dass es Menschen mit gewissen Ernährungsformen gelingt, gute Zähne zu bewahren, während andere mit anderen Ernährungsweisen schlechte Zähne haben, springt ins Auge. Wo liegt die Antwort? Eine geeignete, angemessene Diät und nicht spezifische Dosen eines, zweier oder dreier Nährstoffe. Dem Gesetz der Mindestmenge muss man gerecht werden.

Gute Zähne sind abhängig von guter Gesundheit und nicht umgekehrt, wie die gerade angesagten "Zahnextraktionen" uns glauben machen wollen. Keine Ursache gesundheitlicher Beeinträchtigungen, egal, wie unerheblich sie erscheinen mag, sollte vernachlässigt werden, wenn die Zähne erhalten bleiben sollen. Meines Erachtens können Zähne nur dann erhalten werden, wenn man ein komplettes "Gesundheitssystem" befolgt. Kein Plan, der auf einer einzigen Idee basiert, kann Erfolg zeitigen.

Zahngesundheit wird mittels der gleichen Lebensweise bewahrt, die die Gesundheit sämtlicher Gewebe und Organe des Körpers aufrechterhält. Wir müssen uns angewöhnen, in Begriffen ganzkörperlicher Gesundheit zu denken und nicht nur der Gesundheit von Einzelteilen.

Die gesundheitlichen Verhältnisse im Mund zeigen den Zustand sämtlicher Körpergewebe an. Eine örtlich begrenzte Zahnerkrankung existiert nicht. Die Erkrankung, die zu Karies führt, betrifft stets den gesamten Körper. Über 75% der Kinder mit ausgedehnter Zahnkaries haben auch andere ernsthafte Störungen.

Die Karies ist nicht die Ursache gesamtkörperlicher und sogenannter örtlich begrenzter Störungen anderswo im Körper, sondern die gesamtkörperliche Störung ist die Ursache der Zahnkaries wie auch anderer missverstandener und falsch gedeuteter lokaler Probleme und Schäden.

Solange wir die Zähne lediglich isoliert betrachten und ihre Beziehung zu anderen Körperteilen missachten, werden wir in unserer Suche nach der Kariesursache und in unseren Bemühungen um den Erhalt der Zähne weiterhin scheitern. Ein erkrankter Zahn ist schlicht Teil eines kranken Körpers, wie gesunde Zähne Teil eines gesunden Körpers sind. Die ungesunden Zustände, die Zahnärzte in Zähnen entdecken und die sie beschuldigen, zu Krankheiten zu führen, sind lediglich Teil der generellen Symptomatik eines kranken Körpers.

Nach der einen Ursache von Karies zu suchen zeugt von törichtem Unverstand. Die Grundlage guter Gesundheit ist gleichzeitig die Basis gesunden, normalen Funktionierens in sämtlichen Teilen des Körpers. Wie die Augen, das Herz, die Knochen der Wirbelsäule etc. bedürfen auch die Zähne sämtlicher natürlicher Lebenselemente.

Jeglicher Einfluss, sei er körperlich, ernährungsmäßig, emotional oder anderweitig, der die Ernährung beeinträchtigt, führt zu Zahnkaries. Schlechte Gesundheit, eingeschränkte Ernährung, pervertierter Stoffwechsel, wie auch immer verursacht, ziehen sämtliche Körpergewebe und -funktionen in unterschiedlichem Maße in Mitleidenschaft. Anstrengungen zur Wiederherstellung der Gesundheit, die die Ursache der Allgemeinstörung außer Acht lassen, müssen missglücken.

Gesundheit ist die Grundlage gesunder Zähne. In einem erkrankten Körper kann es keine völlig gesunden Zähne geben.[10] In einem völlig gesunden Körper, der durch erstklassige Lebensführung in diesem Zustand erhalten wird, kann es nicht zu Karies kommen. Was immer für gute Gesundheit unerlässlich ist, ist auch für gute Zähne unverzichtbar. Da die Zähne Bestandteile des Körpers sind, hängt ihre Gesundheit von der allgemeinen Gesundheit ab.

Heilung von Zähnen

Die Natural-Hygiene-Bewegung wie auch andere haben schon lange die Ansicht vertreten, dass Zähne sich heilen können, was noch bis vor Kurzem von der Zahnärzteschaft abgestritten wurde. Allerdings kann heute daran kein Zweifel mehr bestehen.

Zähne sind Knochen, und Knochen heilen und regenerieren sich unter günstigen Bedingungen. Sogar der Zahnschmelz scheint sich selbst reparieren zu können, wie ich anhand eines eigenen beschädigten Zahnes nachweisen konnte. In den letzten Jahren haben auch Zahnärzte von der Wiederherstellung kariöser Zähne berichtet.

Wir müssen allerdings anerkennen, dass den Erneuerungskräften von Zähnen Grenzen gesetzt sind, und entsprechende Voraussetzungen müssen so früh wie möglich hergestellt werden. Selbst dann ist nicht in allen Fällen Erfolg zu erwarten.

Die Reparatur von Zähnen hängt nicht allein von einer Ernährung mit Früchten und Gemüsen ab, sondern von einer generellen Verbesserung der Gesundheit. Jeglicher Faktor, durch den die Ernährung des Körpers verbessert wird - Sonne, Bewegung, Ruhepausen und Erholungszeiten etc. - unterstützt eine solche Reparatur.

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Fußnoten von Healing Teeth Naturally

1 Leider basieren die meisten von Dr. Shelton zitierten Forschungsarbeiten auf Tierversuchen (Healing Teeth Naturallys Haltung dazu ist hier nachlesbar). Es ist dennoch extrem wahrscheinlich, dass viele der zitierten Ergebnisse bzgl. des Einflusses der Ernährung auf die Gesundheit von Zähnen und anderen Körperteilen direkt auf den Menschen übertragbar sind.

2 Hygienic system Vol. I is titled "Orthobionomics", Hygienic system: vol. III is "Fasting and Sun Bathing".

3 Vgl. diese Untersuchungen an bedauernswerten Ratten (studies done on hapless rats injected with glucose), denen man - mit dramatischen Folgen - Glucose injizierte. Interessanterweise gibt es u. a. einen Stamm von Albinohamstern, der quasi immun gegen Karies ist, selbst wenn er eine Ernährung mit hohem Sucroseanteil erhält (siehe die Hamsterversuche von Fitzgerald & Keyes "Demonstration of the etiologic role of streptococci in experimental caries in the hamster". J. Amer. Dent. Ass. 61:9-19, 1960).

4 Siehe Drs. Keyes/Fitzgeralds Forschungsarbeit (1960) "Demonstration of the etiologic [causative] role of streptococci in experimental caries in the hamster" und Dr. Paul Keyes' Abhandlung aus dem gleichen Jahr zu "infections and transmissible nature of experimental dental caries". Diese Versuche an Hamstern wiesen zum ersten Mal nach, dass Streptococcus mutans in kariesfreien Tieren Karies erzeugen kann.

Bzgl. der Behauptung, dass Säuren den Zahnschmelz nicht schädigen, siehe das Video Tooth enamel degrades under citric acid attack [Zahnschmelz erodiert bei Angriff durch Zitronensäure], das das genaue Gegenteil zeigt. Man könnte hier natürlich einwenden, dass ein mit allen notwendigen Mineralstoffen und Spurenelementen versorgter Körper die beschädigte Zahnschmelzoberfläche umgehend dank der Nährflüssigkeitsbewegung im Dentin von innen her wieder auffüllt (vgl. Abbildung der Zahnpulpa unter Tooth), und wenn der Speichel-pH sich wieder normalisiert hat, auch von außen, oder dass der im Video verwendete Zahnschmelz von vornherein schadhaft bzw. geschwächt war.

Im Übrigen berichtet Viktoras Kulvinskas in Leben und Überleben: Kursbuch ins 21. Jahrhundert von einem Mann, bei dem dank reiner Grapefruitdiät die Zähne die Hälfte ihres Umfangs einbüßten.

5 Odontoblasten sind längliche, strahlenförmig (radial) an der Grenze zwischen Zahnpulpa und Dentin angeordnete Zellen (vgl. Abbildung der Zahnpulpa unter Tooth). Odontoblasten sondern während der gesamten Lebensspanne eines Menschen neues Dentin ab, solange sie nicht durch verschiedene schädliche Faktoren zerstört werden.

6 Osteomalazie ist eine Knochenerweichung, die durch fehlerhafte Knochenmineralisierung ausgelöst wird (das gleiche Krankheitsbild im Kindesalter wird als Rachitis bezeichnet).

7 Compare On food and supplement absorption, intestinal flora, cancer and immune system: It’s not what you ingest, but what your cells actually absorb.

8 Vgl. Minerals and Trace Elements and (alkaline)-mineral-rich foods (Mineralstoffe und Spurenelemente und [basen]-mineralstoffreiche Nahrungsmittel).

9 Compare Dr. Isabelle Moser observations in The mother's (and mother's mother etc.) nutritional reserves decisively influence the offspring's tooth status based on her own family's experiences.

10 Dieses Argument scheint zwar überzeugend, doch gibt es tatsächlich einen kleinen Teil der Bevölkerung, der schlicht gegen Karies immun zu sein scheint - Gründe finden sich vielleicht in den Forschungsarbeiten zur Kariesresistenz von Dr. Steinman & Dr. Leonora, die einen wahren Meilenstein darstellen. Es gibt im Übrigen sogar Menschen mit Krebs im "Endstadium" mit perfekten Zähnen, ein mir persönlich bekanntes Beispiel auf Englisch unter DIY recovery from "terminal" metastasized colon cancer.

11 Vgl. die äußerst wichtige Seite Xylit, ein natürlicher Süßstoff und Zuckeraustauschstoff, beugt Karies vor und reduziert Plaque.

12 Vgl. die bahnbrechenden Erkenntnisse aus den Forschungsarbeiten von Steinman & Leonora zur Selbstverteidigungsfähigkeit von Zähnen, die unter Kariesursachen - Ralph Steinman & John Leonoras Forschungsarbeiten zusammengefasst und erläutert werden.

13 In Anbetracht anderer Forschungsergebnisse sind Dr. Sheltons Aussagen zur Schädlichkeit sämtlicher Körnerfrüchte vermutlich zu relativieren. Vgl. zur Wirkung von Getreideprodukten auf die Zähne Phytinsäure & Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen aus Pflanzennahrung.

14 Compare Tooth remineralisation & demineralisation, saliva & pH (scroll to Dental health prerequisite number 6: proper mastication) and Mastic gum (resin), an outstanding helper for all whose teeth, gums and jaws would benefit from more exercise. Mastic is a healthy chewing gum alternative, a natural jaw exerciser, breath freshener, bacterial plaque fighter, saliva stimulator, gum helper, tooth whitener AND additionally provides unique medical benefits.

15 Vgl. dazu die umwälzenden Forschungsergebnisse von Steinman & Leonora zur Rolle der Flüssigkeitsbewegungen im Dentin (see Natürliche Kariesresistenz dank Dentinfluidtransport in den Zähnen: eine revolutionäre Theorie zur Entstehung der Zahnfäule (Kariogenese)).

Natürliche Heilung von Karies & Zahnfleisch, incl. Erfolgsberichte