Was ist Xylit bzw. Xylitol?

Bei Xylit bzw. Xylitol (obschon der Duden nur die Form "Xylit" anerkennt, sind die Namen anscheinend austauschbar und gehen jeweils auf das griechische Wort “xýlon” [Holz] zurück) handelt es sich um eine natürlich vorkommende süße Substanz, die chemisch gesehen in die Familie der Zuckeralkohole (auch als Alditole bezeichnet) eingegliedert und unter der E-Nummer E 967 in der Liste der in der EU zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe geführt wird (andere Zuckeralkohole sind z. B. Isomalt, Erythrit, Sorbit [Sorbitol], Mannit [Mannitol], deren Namen dir vielleicht von verschiedenen zuckerfreien oder Diätlebensmitteln schon geläufig sind).

Der im Laden bzw. online gekaufte Xylit sieht wie normaler Haushaltszucker aus und schmeckt auch so, hat aber ca. 40% weniger Kalorien und ist zumindest z. Z. um einiges teurer.

Xylitol findet sich in kleinen Mengen in zahlreichen Früchten und Gemüsen und auch die menschliche Leber stellt davon täglich zwischen 5 und 15 Gramm als Zwischenprodukt des Kohlenhydratstoffwechsels her.

Xylitol: aus "kleinen Verhältnissen" aufgestiegen zum Superstar

Nach seiner Entdeckung im ausgehenden 19. Jahrhundert beschränkte sich der Gebrauch von Xylit lange auf die Retorte, da seine Herstellung sehr teuer war. Bedeutung erlangte er erst sehr viel später, beginnend in den 1960er Jahren, als die damalige Finnish Sugar Company ein Verfahren entwickelte, das eine preisgünstigere Herstellung von Xylit ermöglichte (dieser Zuckerersatz wird z. B. aus Mais und Birkenholz produziert).

Zu Beginn der 1970er Jahre schließlich begannen Wissenschaftler der finnländischen Universität Turku mit bahnbrechenden klinischen Studien ("Turku-Zuckerstudien"), die die überraschenden kariostatischen und antikariogenen Wirkungen des Xylitols belegten.

Xylits Nutzen für die Zahngesundheit: kariesvorbeugend und antikariogen

Im Folgenden findet sich ein vereinfachter Überblick über die Wirkungen des Xylits im Bereich der Zähne, der Plaque und der Mundflora, wie sie in zahlreichen Studien festgestellt wurden. Die meisten dieser Untersuchungen wurden mit xylitolhaltigen Kaugummis oder Pastillen durchgeführt (nähere Einzelheiten lassen sich in der einschlägigen Literatur nachlesen [vgl. Xylitstudien].)

Hier also einige der wichtigen Eigenschaften, die für dieses Süßungsmittel nachgewiesen wurden:

Xylit verhütet Karies.

  • Xylitol unterstützt nicht das Wachstum der kariogenen Streptococcus mutans (“Kariesbakterien”), da S. mutans Xylitol nicht zu verstoffwechseln vermag.
  • Xylitol reduziert sowohl nach kurz- wie langfristigem Einsatz signifikant die Anzahl von Streptococcus mutans in Plaque und Speichel.
  • Nach langfristigem Einsatz von xylitolhaltigem Kaugummi wird das Wachstum von Milchsäurebakterien (Laktobakterien) reduziert.
  • Xylitol zeigt Wirkungen, die die Remineralisation von Zahnsubstanz fördern.

Xylit hat einen positiven Einfluss auf die Eigenschaften von Plaque und Mundflora (macht Plaque weniger kariogen), z. B. in folgender Weise:

  • Xylitol wird in der Plaque nicht zu schädlichen Säuren abgebaut.
  • Wenn Xylitol anschließend an fermentierbare Nahrungsbestandteile (wie Zucker und Stärke) konsumiert wird, verhindert es wirksam die Säureproduktion in der Plaque (Zahnschmelz löst sich bei Sinken des pH-Wertes unter 5,7 auf).
  • Regelmäßiger Xylitgenuss verringert Menge und Adhärenz der Plaque, sie wird leichter entfernbar.

Xylit schützt die Zähne von Kindern.

  • Kleinkindern verleiht Xylitgenuss während des Durchbruchs der Milchzähne Langzeitschutz gegen Karies.
  • Die Verwendung von Xylitol ist besonders vorteilhaft, wenn schon erste Anzeichen von Zahnverfall bzw. Befall mit Kariesbakterien vorliegen.
  • Eindrucksvolle Mutter-Kind-Studien mit drei verschiedenen Testgruppen (Xylit/Chlorhexidin/Fluoridlack): eine der Müttergruppen begann mit dem Kauen von Xylitkaugummi ca. 3 Monate nach der Niederkunft und setzte diese Behandlung insgesamt 21 Monate lang fort. Ihre Kinder erhielten keinerlei Behandlung.
    Ergebnis: die Kinder der Mütter, die Xylitol verwendet hatten, waren signifikant weniger mit Streptococcus mutans infiziert als die Kinder der anderen Mütter, die keinen Xylitkaugummi gekaut (und statt dessen entweder Chlorhexidin- oder Fluoridlackbehandlungen erhalten hatten). Da Karies eine ansteckende (d. h. übertragbare) Krankheit sein kann, kann die frühe Besiedelung der Zähne des Kindes mit S. mutans über den Speichel der Mutter oder einer anderen Bezugsperson erfolgen.
    Wie in diesen Studien gezeigt, reduziert sich das Risiko einer S.-mutans-Infektion des Kindes durch die Mutter um das Fünffache, wenn diese während des Durchbruchs der ersten Zähne ihres Kindes regelmäßig Xylit konsumiert, was sich wiederum in einer signifikant erniedrigten späteren Kariesinzidenz des Kindes niederschlägt. (Weitere Informationen unter Xylitol für Kinder.)

Verschiedenes

  • Xylit scheint die Absorption von B-Vitaminen und Calcium zu fördern. In an Ratten durchgeführten Tierversuchen[1] zeigte Xylit prophylaktische Wirkungen bzgl. Osteoporose.
  • Die zeitweilige Unterdrückung von Streptococcus mutans nach Chlorhexidinspülung des Mundes wird aufrechterhalten, wenn der oralen Chlorhexidinanwendung ein Verzehr von Xylit folgt.
  • Xylitol verstärkt die Wirkung von fluoridierter Zahnpasta und anderen konventionellen Strategien zur Kariesvorbeugung. Der finnische Professor Kauko K. Mäkinen, ein bedeutender Xylitforscher und Verfasser der Schrift "Der Einsatz von Xylit in der Kariesprophylaxe" schreibt dazu:
    "Klinische Studien, die unter lebensechten Bedingungen durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass der verzehrte Xylit mindestens ebenso effektiv oder effektiver war als verschiedene simultan getestete Fluoridprogramme. ... Es ist ... offensichtlich, dass die besten Resultate aus Studien stammen, bei denen Xylit und Fluorid simultan eingesetzt wurden. Xylit und Fluoride bedienen sich unterschiedlicher chemischer Mechanismen gegen Karies. In anderen Worten scheinen die Wirkungen von Xylit und Fluoriden weitgehend kumulativ zu sein, was nahe legt, dass beide simultan angewendet werden sollten, um die effektivste Kariesprophylaxe zu erreichen."[2]
  • Xylit weist auch eine Reihe von bestätigten medizinischen Wirkungen auf, die nicht den Zahnbereich betreffen. Dazu zählt z. B., dass der regelmäßige Konsum von xylithaltigen Produkten akute Mittelohrentzündungen (otitis media) reduziert, indem es die damit verbundenden Krankheitserreger unterdrückt. Weiterhin hat Xylit keine bekannten nachteiligen Wirkungen auf das Zentralnervensystem, die Hormonproduktion und Neurotransmitter und ist antiketogen (d. h. erniedrigt den Level von freien Fettsäuren im Serum).

Xylit unbedenklich?

In Finnland wird Xylit seit dem zweiten Weltkrieg als Zuckerersatz benutzt (womit die Finnen ihren eigenen Großversuch am Menschen unternommen haben), und der finnische Xylitolexperte Prof. Mäkinen rät Frauen u. a., mit dem Xyliteinsatz schon während der Schwangerschaft zu beginnen.

Hätte Xylit tatsächlich irgendwelche negativen Wirkungen auf die menschliche Gesundheit oder Fortpflanzung, sollte man meinen, dass Interessengruppen wie die Zuckerindustrie, deren Einnahmen durch Xylitol unmittelbar bedroht werden, sich schon lang und breit in aller Öffentlichkeit dazu ausgelassen hätten.

Auch Wikipedia, die sonst nicht durch ausgesprochene Alternativenfreundlichkeit auffällt (um es sehr vorsichtig auszudrücken - es wurden nach meiner Beobachtung sogar schon "alternative" Daten unterdrückt), weiß außer einer berechtigten Warnung bzgl. Hunden[5] (vgl. Xylit für Hunde) über Xylit nichts Schlechtes zu berichten, was ebenso für dessen Unbedenklichkeit spricht.

Auch klinische Langzeitstudien haben die Unbedenklichkeit (Ungiftigkeit für den Menschen) dieses Süßungsmittels bestätigt. Laut Berichten vertragen einige Menschen sogar eine tägliche Einnahme von 200 bzw. 430 g.

Wie die meisten Zuckeralkohole weist auch Xylitol eine abführende Wirkung auf (da Zuckeralkohole im Darm nur unvollständig resorbiert werden - dies ist einer der Gründe, warum der Verzehr großer Obstmengen [eine natürliche Xylitquelle] einen rascher und öfter als sonst "zu Stuhle" drängen kann).

Gott sei Dank ist diese Reaktion weniger virulent als mit seinem "explosiven" Verwandten Sorbitol, und der menschliche Organismus kann sich allmählich an Xylit gewöhnen. Eine langsame Erhöhung der Zufuhr ist trotzdem sehr zu empfehlen (wie ich bestätigen kann ;-).

Die für eine effektive tägliche Kariesvorbeugung als ausreichend erachtete Menge (5-10 g) ist in jedem Fall zu gering, um derartige Wirkungen auszulösen.[3]

Die anzunehmende Unbedenklichkeit des Xylits schlägt sich weiterhin in zahlreichen "offiziellen" Zulassungen in Dutzenden von Ländern nieder, wo er z. B. als Nahrungsmittelzusatz bzw. Zuckeraustauschstoff (v. a. in Mundhygiene- und Diätprodukten, Pharmazeutika und Kosmetikartikeln) genehmigt ist. Sogar die WHO hat in Thailand, Polynesien und Ungarn Xylitstudien durchgeführt.

Ein englischsprachiger Überblick zum Thema "Unbedenklichkeit des Xylits" mit dem Titel "Safety of Xylitol When Consumed by Humans: A Review of the Literature©" von Dr. med. Ray A. Wagner findet sich auf www.spiffies.com/v/PDF/Study_xylitol_safety.pdf

Wer trotzdem weiterhin Bedenken bzgl. Xylitol hat: Die für eine wirksame tägliche Kariesvorbeugung als ausreichend erachteten Mengen von 5-10 g liegen - wie erwähnt - völlig im Rahmen dessen, was der menschliche Körper täglich selbst produziert.

Xylit für Diabetiker

Da der Abbau von Xylit im Körper in den ersten Stufen insulinunabhängig erfolgt und Xylit nur langsam konvertiert und absorbiert wird (d. h. den Blutzuckerspiegel nur geringfügig beeinflusst), ist er als Zuckerersatz auch für Diabetiker geeignet.

In den späteren Stadien des Xylitmetabolismus wird das Xylitmolekül allerdings Teil von Glukose- und Glykogenmolekülen, d. h. die so entstandene Glucose erfordert Insulin zu ihrer Verstoffwechslung.

Aus diesem Grund wird von einem Kommentator empfohlen, die tägliche Xylitzufuhr von Diabetikern auf 60 g zu beschränken, um so erhöhte Blutzuckerwerte und damit einhergehende Komplikationen zu vermeiden.

Xylitol für Kinder

(Fortsetzung von Xylit schützt die Zähne von Kindern.)

Xylitprodukte sind Kleinkindern ab dem 3. Lebensjahr (d. h. ab 2 Jahren) verabreicht worden, zu welchem Zweck es kindgerechte (kleinere) Xylitprodukte gibt. Schulkinder können schon die für Erwachsene konzipierten Produkte verwenden (Finnland hat z. B. ein ganzes Xylitprogramm für seine nachwachsende Generation aufgestellt).

Aufgrund der oben erwähnten abführenden Wirkung von Xylit ist indes eine "einschleichende" Verabreichung anzuraten, bis die zahngesundheitlich wirksame Dosis erreicht ist.

Xylit für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Menschen mit Zahnspangen, Mundtrockenheit (Xerostomie) oder der Unfähigkeit, sich die Zähne richtig zu reinigen (einschl. Patienten mit geistiger Behinderung) können Probleme haben, die Plaquebildung auf ihren Zähnen unter Kontrolle zu halten.

Dank seiner einzigartigen Wirkung auf Plaque sowie seiner mühelosen Anwendung kann Xylit auch in diesen Fällen helfen (mehr unter Xylit - weitere wertvolle Einsatzmöglichkeiten).

Xylit für Hunde & andere Tiere

Um mögliche Probleme zu umgehen, vermeidet man es am besten, Xylit an Tiere zu verfüttern. Die dazu gemachten Beobachtungen und Experimente sind zwar teilweise widersprüchlich in ihren Ergebnissen, doch die "negativen" Berichte bzgl. hypoglykämischen (stark Insulin erhöhenden) Wirkungen incl. Leberschädigung, Leberversagen und Gerinnungsstörungen bei Hunden sind besorgniserregend genug, um z. B. für den besten Freund des Menschen völlige Xylitabstinenz nahezulegen.[5]

Faktoren, die Xylits positive Wirkungen beeinträchtigen

Das Vorhandensein von bestimmten ionischen, oberflächenaktiven Mitteln wie Natriumlaurylsulfat in Zahnpasta kann Xylit daran hindern, so wie sonst zu funktionieren.

Ebenso kann die Zufuhr von großen Saccharose-, Glucose- oder Fructosemengen manchmal positive Xyliteffekte maskieren. (Prof. Mäkinen)

Eine Frage des Geschmacks

Xylitol soll beim Auflösen im Mund einen angenehmen Kühleffekt bewirken (den ich allerdings weniger bemerkt habe) und so vorteilhaft zu seinem Einsatz in Kaugummis und Pastillen beitragen. Im Unterschied zu anderen Süßstoffen ist Xylit frei von jeglichem unangenehmen Nachgeschmack.

Tipps

Wenn du deine eigene Zahnpaste aus natürlichen Zutaten selber zusammenstellst (vgl. making your own homemade toothpaste), lässt sich Xylitol darin wunderbar integrieren, was einen köstlichen Geschmack und sämtliche oben erwähnten Vorteile ergibt.

Weiterhin eignet sich Xylitol dank seiner Süße auch gut zum Kaschieren unangenehmer Geschmäcker, z. B. von Dingen, die gut für die Gesundheit bzw. deren Wiederherstellung sind, aber die bitter etc. schmecken, beispielsweise bestimmte Kräuter, Nahrungsergänzungsmittel usw.

Das lässt sich auch gut bei Kindern nutzen, die bestimmte Dinge ablehnen. Man kann z. B. ein Kakaogetränk mit Xylit süßen und darin ein Kräuterpulver "verstecken" (nur Vorsicht, dass man sich damit nicht über einen evtl. vorhandenen gesunden Instinkt des Kindes hinwegsetzt).

Zusammenfassung: ein erfolgreiches Xylitzahnprogramm für gesunde Erwachsene

(nach Prof. Mäkinens "Der Einsatz von Xylit in der Kariesprophylaxe")

  • Kleine Mengen häufig im Laufe des Tages verzehren.
  • Zuckerfreie Produkte verwenden, die nur oder hauptsächlich mit Xylit gesüßt wurden. Zum Kauen oder Lutschen vorgesehene Produkte mit einem hohen Xylitgehalt, vorzugsweise “zu 100% mit Xylit gesüßt”, sind ideal.
  • Mindestens dreimal täglich einsetzen. Fünfmal täglich könnte noch besser sein.
  • Täglich anwenden.
  • Sofort nach zucker- und stärkehaltigen Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten konsumieren.
  • Zusätzliche Prophylaxe kann durch die Xylitanwendung auch vor Mahlzeiten und Snacks erreicht werden.

Bei Befolgung des o. a. Programms nimmt man leicht die für eine effektive tägliche Kariesvorbeugung als ausreichend geltende Menge (5-10 g) auf. Die tägliche Xylitdosis sollte jedoch nach Möglichkeit höher als ca. 5 g pro Person sein.

Update 10/2010: siehe Mundspülen und Zähneputzen mit Xylitzucker - die beste und preisgünstigste Form der Xylitanwendung.

Xylitprodukte einkaufen

Neben Xylitol in Zuckerform (erhältlich als Kristall- und Puderzucker) bietet der Markt eine Reihe von zuckerfreien Kaugummis, Pastillen und ähnlichen Süßigkeiten wie auch xylithaltige Zahnpasta.

Ich würde nur zu Produkten raten, die zu 100% mit Xylit gesüßt sind und möglichst keine künstlichen Zusätze, Farbstoffe oder Süßstoffe enthalten - wie beispielsweise das gefährliche Aspartam (das uns auch als 'NutraSweet', 'Spoonful’, ’Equal Measure’, 'Equal', ‘Canderal’ (E951), ‘Benevia’, etc. untergejubelt wird)[4].

Aufgrund der Herstellungsweise kann Xylit anscheinend (auch wenn der Grundstoff z. B. aus biologisch gewachsenem Birkenholz besteht) nie bio-zertifiziert werden. Dies hindert jedoch nicht daran, sorgfältig darauf zu achten, kein Xylit zu kaufen, das z. B. aus genmanipuliertem Mais erzeugt wurde.

Wenn du Kaugummi nicht magst oder nicht kauen kannst

Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene xylitgesüßte Süßigkeiten etc., die z. B. in Schulen, wo Kaugummigenuss verboten sein mag, als Alternativen verwendet werden können. Solche Alternativen zum Kaugummi sind auch für Menschen mit Mundtrockenheit (Xerostomie), Teilgebiss etc. von Vorteil.

Update 10/2010: siehe Mundspülen und Zähneputzen mit Xylitzucker - die beste und preisgünstigste Form der Xylitanwendung.

Kochen mit Xylitol

See Books: Xylitol - the dental miracle sugar.

Xylit in Kariesbekämpfung & -prophylaxe: Studien zuhauf!

Nachfolgend eine unvollständige (aber dennoch umfangreiche) Auflistung verschiedener Untersuchungen und Experimente, die die zahnmedizinischen Wirkungen des Zuckeraustauschstoffes Xylit zum Thema haben und in verschiedenen Ländern (zumeist indes in Finnland) durchgeführt wurden.

Da die heutige Wissenschaftssprache Englisch ist, sind die meisten dieser Studien in dieser Sprache veröffentlicht.

  • Karle, E., Gehring F. (1975) Wirkung der Zuckeraustauschstoffe Fructose, Sorbit und Xylit auf Kariesbefall und Plaqueflora der Ratte. Dtsch. Zahnärztl. Z. 30:356-363.
  • Xylitol and dental caries: an overview for clinicians. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12693818) - overview of studies (2003)
  • The rocky road of xylitol to its clinical application. J. Dent. Res. 2000; 79: 1352.
  • Comparison of Erythritol and Xylitol Saliva Stimulants in the Control of Dental Plaque and Mutans Streptococci. Caries Research 2001;35:129-135.
  • A 24-month clinical study of the incidence and progression of dental caries in relation to consumption of chewing gum containing xylitol in school preventive programs. J. Dent. Res. 1990; 69: 1771.
  • The effect of polyol-combinant saliva stimulants on S. mutans levels in the plaque and saliva of patients with mental retardation. Special Care Dentistry 2002; 22(5): 187-193.
  • Effect of polyol gums on dental plaque in orthodontic patients Am. J. Orthod. Dentofac. Orthop. 1995; 107: 497.
  • Xylitol gums and caries rates: A 40-month cohort study. J. Dent. Res. 1995; 74: 1904.
  • Acceptance of the xylitol chewing gum regiment by preschool children and teachers in a Head Start program: a pilot study. Pediatr. Dent. 2001; 23:71.
  • Effect of xylitol chewing gum on salivary streptococcus mutans in preschool children. ASDC J. Dent. Child. 2002; 69: 81-6, 13.
  • Sealants and xylitol chewing gum are equal in caries prevention. (2000) Acta Odontol. Scand. 58:279-284.
  • Initial acquisition of mutans streptococci by infants: evidence for a discrete window of infectivity. (1993) J. Dent. Res. 72:37-45.
  • Xylitol: a review of its action on mutans streptococci and dental plaque – its significance. (1995) Int. Dent. J. 45:77-92.
  • The effect of various sugars on the formation and chemical composition of dental plaque. (1971) Int. Dent. J. 21:302-321.
  • Effect of sugars and sugar mixtures on dental plaque. (1972) Acta Odontol. Scand. 30:235-257.
  • Turku Sugar Studies I-XXI. (1975) Acta Odontol. Scand. 33 (Suppl. 70):1-349.
  • Xylitol chewing gum in caries prevention. (1987) Academic Dissertation, University of Turku.
  • Long-term effect of xylitol chewing gum in the prevention of dental caries: a follow-up 5 years after termination of a prevention program. (1993) Caries Res. 27:495-498.
  • Xylitol chewing gums and caries rates: a 40-month cohort study. (1995) J. Dent. Res. 74:1904-1913.
  • The optimum time to initiate habitual xylitol gum-chewing for obtaining long-term caries prevention. (1999) J. Dent. Res. 78:797-803.
  • A descriptive report of the effects of a 16-month xylitol chewing-gum programme subsequent to a 40-month sucrose gum programme. (1998) Caries Res. 32:107-112.
  • Xylitol and caries prevention – is it a magic bullet? Br. Dent. J. 2003; 194: 429.
  • Xylitol candies in caries prevention: results of a field study in Estonian children. (2000) Community Dent. Oral Epidemiol. 28:218-224.
  • Xylitol, sweeteners, and dental caries. Pediatr. Dent. 2006; 28:154.
  • Mutans streptococci response to xylitol chewing gum. J. Dent. Res. 2006; 85: 177.
  • Linear response of streptococci to increasing frequency of xylitol chewing gum use: a randomized controlled trial. [ISRCTN43479664]. BMC Oral Health 2006; 6: 6.
  • Occurrence of dental decay in children after maternal consumption of xylitol chewing gum: a follow-up from 0 to 5 years of age. (2000) J. Dent. Res. 79:1885-1889.
  • Influence of maternal xylitol consumption on acquisition of mutans streptococci by infants. (2000) J. Dent. Res. 79:882-887.
  • Influence of maternal xylitol consumption on mother-child transmission of mutans streptococci: 6-year follow-up. (2001) Caries Res. 35:173-177.
  • Effect of xylitol-supplemented diets on the progression and regression of fissure caries in the albino rat. (1980) Caries Res. 14:16-23.
  • Effect of dentifrices containing either xylitol and glycerol or sorbitol on mutans streptococci in saliva. (1991) Caries Res. 25:449-453.
  • Caries-preventive effect of dentifrices containing various types and concentrations of fluorides and sugar alcohols. (1991) Caries Res. 25:74-79.
  • Enhanced anticaries efficacy of a 0.243% sodium fluoride/10% xylitol/silica dentifrice: 3-year clinical results. (1995) Am. J. Dent. 8:231-235.
  • Effect of sorbitol, xylitol, and xylitol/sorbitol chewing gums on dental plaque. (1989) Caries Res. 23:378-384.
  • Effect of xylitol on the growth and metabolism of Streptococcus mutans. (1975) Caries Res. 9:177-189.
  • Xylitol chewing gum in caries prevention: a field study in children. JADA. 1988; 177: 315.
  • Oral biochemical status and depression of Streptococcus mutans in children during 24- to 36-month use of xylitol chewing gum. (1989) Caries Res. 23:261-267.
  • Properties of whole saliva and dental plaque in relation to 40-month consumption of chewing gums containing xylitol, sorbitol, or sucrose. (1996) Caries Res. 30:180-188.
  • Comparison of erythritol and xylitol saliva stimulants in the control of dental plaque and mutans streptococci. (2000) Caries Res. 35:129-135.
  • The effect of high oral dosage of xylitol and sucrose on the biochemical properties of whole saliva in human volunteers after long-term regular consumption of xylitol. (1981) Proc. Finn. Dental Soc. 77:262-270.
  • Latest dental studies on xylitol and mechanism of action of xylitol in caries limitation. (1989) In: Grenby, T.H. (ed.) Progress in Sweeteners. pp. 331-362. London: Elsevier.
  • Caries-risk-reducing effects of xylitol-containing chewing gum and tablets in confectionary workers in Finland. (1992) Community Dent. Health 9:3-10.
  • Maintaining mutans streptococci suppression with xylitol chewing gum (2000). J. Am. Dent. Assoc. 131:909-916.

Studien zu xylitol-toleranten S.-mutans-Stämmen

Der Vollständigkeit halber sollen hier auch noch zwei Studien erwähnt werden, die die Entwicklung bzw. Existenz xylitol-resistenter bzw. -toleranter Streptococcus-mutans-Stämme zum Objekt haben (es gibt unter Umständen bzw. wahrscheinlich auch noch weitere Untersuchungen dazu).

Interessierte mögen sich "Cariogenic traits in xylitol-resistant and xylitol-sensitive mutans streptococci" (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11929556) und "How xylitol-containing products affect cariogenic bacteria" (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11991460) durchlesen.

Ich würde hier nicht ausschließen, dass diese Studien fehlerbehaftet sind (beispielsweise durch Einführung von Elementen, wie sie weiter oben unter "Faktoren, die Xylits positive Wirkungen beeinträchtigen" aufgeführt sind), zu niedrige Konzentrationen etc.

In jedem Fall geht auch hier Probieren über Studieren und nur die eigene Erfahrung zählt. Wenn sich deine Zähne glatter anfühlen und dein Atem reiner wird - beides Zeichen eines weniger bakterien- und plaquebeladenen Mundes -, dann weißt du, dass Xylitol dir hilft.

Wichtiges Update: Häufig gestellte Fragen: Gewöhnen sich Streptococcus mutans (Kariesbakterien) an Xylit?.

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Fußnoten

1 Healing Teeth Naturally lehnt Tierversuche, die Tieren Schaden zufügen, sowohl aus wissenschaftlichen wie auch ethischen Gründen ab. For the reasons compare for instance Animal Experimentation Unscientific.

2 Bzgl. der Frage, ob konventionelle fluoridhaltige Produkte wirklich anzuraten sind, vgl. den sehr eindrucksvollen Heilungsbericht Zähneputzen mit Salzwasser statt Fluoridzahncreme heilt Karies. Also compare "Fluoride ruins teeth".

3 Bislang sind mir nur zwei Berichte zu einer Überempfindlichkeit gegenüber Xylitol und anderen Zuckeralkoholen vor Augen gekommen. Diese betrafen Mutter und Tochter, die jeweils ernsthafte gastrointestinale Störungen nach Aufnahme selbst kleinster Mengen von Zuckeralkoholen entwickelten (z. B. Zähneputzen mit xylithaltiger Zahncreme).

4 Compare Cancer causes: aspartame.

5 Zur Erinnerung: Ein 10 Kilogramm schwerer Hund kann auch mit ca. 190 g Bitterschokolade umgebracht werden (ein erneuter Hinweis darauf, dass Tierversuche für den Menschen weitestgehend nutzlos und sogar irreführend sind).

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